REZENSIONEN

Ausgewählte Beiträge

Jazz Podium 4-2008 S.70

Charly And The Jivemates - Featuring Karl Friedrich von Hohenzollern
Jump for Joy (Satin Doll SDP 1061-1)

Den “Jazzadel” ehrenhalber hat es in der Historie schon häufiger gegeben, man denke nur an “Count” Basie, “Duke” Ellington oder “Earl” Hines. Der Saxophonist, Gitarrist und Sänger Karl Friedrich Erbprinz von Hohenzollern ist als Mitglied des deutschen Hochadels einer der wenigen Jazzmusiker mit wirklich blauem Blut. Jazzfreunde sprechen Seine Durchlaucht allerdings kurz und bündig mit Charly an. Zusammen mit seinen Jivemates, Norbert Rettenmaier (Saxophone, Orgel, Vibraphon) Frieder Berlin (Piano und Orgel) sowie dem Bassisten Paul Müller und Peter Schmidt am Schlagzeug, spielt der flotte Mittfünfziger eine mitreißende Mischung aus Rhythm’n’Blues, Jive und Swing. Als beachtlicher Leadsänger interpretiert er nicht nur Klassiker wie „All right, O.K., you win“, sondern steuert mit „Second hand Blues“, „Hug me once, kiss me twice“ und „River of freedom“ gleich drei ansprechende Eigenkompositionen bei, die sich nahtlos in die anderen Stücke einfügen. Zusammen mit Norbert Rettenmaier liefert sich Charly zudem mitreißende Saxophon-Duelle. Frieder Berlin erweist sich als vielseitiger Begleiter, der einige Stücke mit dem typischen plink-plink à la Basie ausklingen lässt. Seine solistischen Fähigkeiten unterstreicht er besonders in seiner Featurenummer „It’s Boogietime“. Für den virilen, druckvollen Rhythmus, der förmlich zum Mittanzen animiert, sorgen last but not least Paul Müller und Peter Schmidt. „Jump for Joy“ ist sicher ein passender Titel zu diesem Album mit knapp einer Stunde Spielzeit.

Andreas Geyer, JazzPodium 4-2008


JazzPodium 7/8-2003

Charly and The Jivemates - Featuring Karl Friedrich Erbprinz von Hohenzollern
Jive and Candies (Satin Doll SDP 1045-1)

Ein erfrischendes und kurzweiliges CD-Debüt beschert der Swing- und Jivegemeinde in diesen hochsommerlichen Tagen Seine Durchlaucht Karl Friedrich Erbprinz von Hohenzollern mit vorliegender “Jive and Candies”-Veröffentlichung, die im DigiPack mit 8-seitigem Booklet auch optisch adäquat präsentiert wird. Charly and The Jivemates sind ein in höchstem Maße professionell und multi-instrumental agierendes Quintett um den Lead-Sänger, Gitarristen und Saxophonisten aus dem Hause Hohenzollern.

An der Seite des Erbprinzen stehen souverän die Kollegen, mit denen Seine Durchlaucht das swingende und vielfältige Band-Repertoire bislang in Live-Gigs präsentierte und nun, erstmalig auf CD, einer breiteren Öffentlichkeit vorstellt. Norbert Rettenmaier, ts, bs, vibes, back-voc, Frieder Berlin, p, v, back-voc, Paul Müller, b, und Drummer Peter Schmidt teilen mit ihrem Leader eine aufrichtige, weil hör- und spürbare, Freude an swingenden Evergreens, jivenden Titeln und cool groovenden Nightclub tunes.

In die Beine gehendes Jazz-Entertainment pur bieten die fünf gestandenen Herren, wenn sie in frischen und eigenen Arrangements Louis Primas „Jump, jive an’ wail“, den „Choo choo ch’boogie“ oder die legendäre „Caravan“ intonieren. Gepflegt und relaxt bieten Seine Durchlaucht und die Band im Mid-Tempo genommene Titel wie „Walkin’ my baby back home“, „Is you is or is you ain’t my baby“ und die „Pennies from heaven“ an und umschmeicheln den Hörer mit gelungenen im langsamen Tempo dargebotenen Versionen von „At Last“ und Django Reinhardts „Nuages“.

Charly and The Jivemates verstehen ihr Handwerk (und halten dieses Qualitativ hohe Niveau dann auch über die gesamte CD-Spielzeit von einer knappen Stunde) und überzeugen sowohl im Ensemble-Spiel als auch in den reichlich vorhandenen Solo-Spots. Zudem bezieht die Veröffentlichung eine ganz eigene und nachhaltige Wirkung durch das Zusammenspiel dieser Kraftvoll und spielfreudig agierenden Band und des als Vokalist mit ausgezeichneten Crooner-Qualitäten ausgestatteten Erbprinzen. Ein mehr als gelungenes CD-Debüt. Eine Fortsetzung folgt hoffentlich...

Thomas Tang, JazzPodium 7/8-2003


ZDF Bildschirmtext S.597 02.06.2003

Charly and the Jivemates feat. Karl Erbprinz von Hohenzollern
"Jive and Candies"

Der Albumtitel verrät es bereits: die CD vereint eine stilistische Vielfalt von Jive, Rhytm'n Blues bis hin zu relaxten Swingpreziosen. Karl Friedrich Erbprinz von Hohenzollern debütiert als Sänger, Saxophonist und Gitarrist auf einer abwechslungsreichen und hörenswerten CD.

Viele Musiker der Band spielen mehrere Instrumente, so dass auch in der Klangfarbe ein breites Spektrum geboten wird. Vibraphon und Violine setzen eigene Akzente zur Stimme: Jive und relaxter Swing, der in die Beine geht.


Deutsche Presseagentur /dpa 09.05.2003

Seine Durchlaucht greift zum Saxofon
Erbprinz stellt CD vor

Sigmaringen (dpa/lsw) - Blaues Beat-Blut auf der Bühne: Mit seiner insgesamt dritten CD will sich Seine Durchlaucht Karl Friedrich Erbprinz von Hohenzollern als Jazzmusiker etablieren. Seine Band «Charly & the Jivemates» präsentiert auf dem ersten professionell produzierten Werk Melodien «von Swing bis Rhythm'n'Blues», wie der Erbprinz auf Anfrage beschreibt. Als Sänger, Saxofonist und Gitarrist zieht er auf «Jive and Candies» die Fäden. Unterstützt wird der 51 Jahre alte Adels-Musiker von SWR-Redakteur Frieder Berlin, Norbert Rettenmaier, Paul Müller und Peter Schmidt.

«Es war mein großes Ziel, aber es ist sicherlich noch nicht das Ende», sagte der Erbprinz im Gespräch mit dpa. Den Takt für die Musikkarriere gab der eigene Vater vor: «Jazz lief immer bei uns zu Hause, ich habe mich reingehört und Gefallen gefunden», erinnert sich Seine Durchlaucht. Zunächst habe Hardrock von «Blood, Sweat & Tears» und «Chicago» auf seinem Programm gestanden, später habe er sich zunehmend für den Jazz interessiert. Parallel zum Studium der Betriebswirtschaftslehre in der Schweiz besuchte der Erbprinz die Berner Jazz-Hochschule und kann heute «auch mit den Profis mithalten». Heute sei die Musik für ihn «ein Ausgleich neben dem Beruf».

Adel und Jazzmusik? «Das passt», meint der Erbprinz. Ab und zu sei der Titel hilfreich auf der Suche nach Engagements in Jazzclubs oder bei Stadtfesten. «Bei einigen Auftritten bin ich allerdings auch im Schwanken, ob die Leute wirklich an meiner Musik interessiert sind oder ob sie einfach den musizierenden Erbprinzen sehen wollen», sagt Seine Durchlaucht.

dpa/lsw, 09.05.2003